Erst Erkältung, dann Lungenentzündung?
Husten ernst nehmen
Ein leichter Infekt mit Husten – das wird schon wieder von allein verschwinden, oder? In der Regel ist eine Erkältung mit ein wenig Ruhe nach einer Woche dann auch meist vorbei. Manchmal hält sich der Husten aber hartnäckig – dann ist es wichtig, genauer hinzuschauen. Denn daraus kann sich sogar eine Lungenentzündung entwickeln.
Was passiert bei einer Lungenentzündung?
Hauptauslöser einer Lungenentzündung, auch Pneumonie genannt, sind Bakterien. Selten entsteht sie durch Fremdstoffe wie Staub oder allergische Reaktionen. Bei einer Lungenentzündung sind die Lungenbläschen und das Lungengewebe entzündet und verdickt: der Gasaustausch wird erschwert und die Atmung beeinträchtigt. Auch Flüssigkeit kann sich dann gefährlich in der Lunge ansammeln. Typische Symptome sind hohes Fieber, Schüttelfrost, Apathie, Atembeschwerden und manchmal auch Schmerzen beim Atmen.
Kinder und ältere Menschen sind häufiger betroffen
Eine Lungenentzündung kann bei Kindern aber auch völlig untypisch verlaufen. Vor allem bei Säuglingen kann auch allein eine leicht erhöhte Temperatur ein Symptom sein. Bei Verdacht sollte man daher umgehend einen Arzt aufsuchen. Säuglinge und Kleinkinder sowie ältere Patienten über 60 Jahre und Menschen mit schweren chronischen Erkrankungen sind häufiger betroffen, da sie ein noch nicht ganz ausgereiftes bzw. geschwächtes Immunsystem haben. Behandelt wird die Lungenentzündung meist mit Antibiotika. Eine häufige Form der Lungenentzündung geht von den Bronchien (Broncho-Pneumonie) aus. Doch wie kann sich aus einem Atemwegsinfekt, für den Erkältungsviren verantwortlich sind, überhaupt eine bakterielle Lungenentzündung entwickeln?
Verschleppter Husten kann die Ursache sein
Erkältungsviren werden von unserem Immunsystem als Eindringlinge erkannt und die Abwehrreaktion in den Atemwegen wird als Folge ausgelöst. Das Resultat: eine vermehrte Schleimproduktion. Dieser Schleim hilft dabei die Viren abzuwehren. Normalerweise wird der Schleim dann abgehustet und nach wenigen Tagen können die Atemwege wieder befreit arbeiten. Manchmal verbleibt der Schleim aber in den Atemwegen, weil der Körper es nicht schafft ihn abzuhusten oder soviel produziert wurde, dass er sehr festsitzt. Für Bakterien – häufig Pneumokokken – ist dieser Schleim ein optimaler Nährboden. Dort können sie sich schnell ausbreiten und so bei ungünstigem Verlauf zu einer Bronchitis und auch Lungenentzündung führen. Denn die entzündliche Reaktion wandert in den Atemwegen dann über die Bronchien bis zur Lunge.
Husten immer ernst nehmen
Besonders bei Kindern und älteren Menschen sollte man daher Husten immer ernst nehmen. Dabei sollte man auf Nummer sicher gehen und den Körper schon bei den ersten Anzeichen beim Abhusten des Schleims durch Ruhe und geeignete Schleimlöser unterstützen. Zeigen sich die oben beschriebenen Symptome einer Lungenentzündung oder hält sich der Husten auch nach einer Woche, sollte man immer direkt einen Arzt aufsuchen. Bei Säuglingen und ist es ratsam, zur Sicherheit bei jedem Husten den Kinderarzt zu konsultieren.